Berlin, 10. September 2019 „Das staatliche Textilsiegel ‚Grüner Knopf‘ ist ein wichtiger erster Schritt in die richtige Richtung. Wir begrüßen die entsprechende Initiative von Bundesminister Dr. Gerd Müller. Es müssen allerdings weitere Schritte folgen“, so Prälat Dr. Karl Jüsten, katholischer Vorsitzender der GKKE. Unabdingbar ist nach Auffassung der GKKE beispielsweise die Zahlung existenzsichernder Löhne in den Textilfabriken, die bis jetzt nur als Zielbeschreibung des Siegels existiert. Nicht zuletzt müssen die Arbeitsbedingungen und Löhne der Menschen, die die Baumwolle produzieren, von dem Siegel abgedeckt werden.
Vor diesem Hintergrund unterstützt die GKKE auch die sehr viel weiter reichende „Initiative Lieferkettengesetz“, die heute von Gewerkschaften, Menschenrechts-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen sowie kirchlichen Initiativen vorgestellt wurde. Damit sollen Unternehmen gesetzlich verpflichtet werden, Menschenrechtsverletzungen und Schädigungen der Umwelt in ihrem Geschäftsbereich auszuschließen. Die Erfahrung zeigt, dass das Prinzip der Freiwilligkeit nicht ausreichend funktioniert.
„Die Einhaltung von Menschenrechten darf keine freiwillige Angelegenheit sein. Menschenrechte sind unteilbar und gelten überall. Auch in den komplexen Lieferketten unserer globalisierten Wirtschaft müssen sie eingehalten werden. Wenn sie missachtet und verletzt werden, ist das kein Kavaliersdelikt“, betont Prälat Dr. Martin Dutzmann, evangelischer Vorsitzender der GKKE. Noch in dieser Legislatur sollte die Bundesregierung daher menschenrechtliche Sorgfaltspflichten und Umweltstandards in globalen Lieferketten gesetzlich festschreiben.
Bei Rückfragen: Tim Kuschnerus Tel. 030 65211 1890